Ich schreibe Bücher.

Nachdem ein Kollege in einer Vorstellungsrunden mitgeteilt hat, dass er ein Buch schreibt, habe ich auch in die Runde gesagt, dass ich Bücher schreibe bzw. habe ich gesagt, dass ich ein Buch schreibe. Wenige Minuten später sagte der Kollege, natürlich schreibt er nicht (ich kontrollierte den Kalender: es war der 1. April).

Das allein hat nicht so sehr irritiert, aber viel störender empfand ich, das nachgelagerte Geblödel aller Beteiligten, was soll er schon schreiben und das wäre ja Blödsinn und so weiter. Niemand fragte mich. Alle freuten sich eher darüber, dass der andere doch nicht schreibt.

Wenige Tage vorher habe ich in einem Powerpoint Steckbrief meine Schriftstellerei bekanntgegeben. Darauf folgte keine Reaktion, aber das wundert mich auch nicht zu sehr, sind die Steckbriefe doch eher für die Neulinge. Die trauen sich vielleicht gar nicht, etwas zu sagen oder zu kommentieren. Mal sehen. Vielleicht kommt ja noch was.

Ich schreibe Bücher. Nein, im Handel wird man keines finden, aber darum geht es vielleicht gar nicht.



Special Agent Jethro Gibbs hat in der Serie Navy CIS immer an einem Boot gebaut, in seinem Keller, mit keiner Tür, durch die dieses Boot je herausgekommen wäre. Ich weiß nicht, aber vielleicht ist es ja irgendwann mal in See gestochen, aber in den Teilen, die ich gesehen habe, wurde an diesem Boot immer nur geschliffen oder gestrichen.

Ich habe auch so ein Boot. Nein, eigentlich habe ich mehrere Boote, an denen ich arbeite. Keines dieser Boote wurde bisher zu Wasser gelassen. Und ich baue schon viele Jahre an diesen Booten, aber Selfpublishing ermöglicht mir zumindest, dass die Tür für das Zuwasserlassen vorhanden sein wird, wenn ich es möchte oder wenn ich soweit bin.

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Aber jetzt höre ich auf, davon zu reden, dass ich Boote habe und an denen baue. Nein, es handelt sich um Romane. Bücher werden es erst sein, wenn sie abgeschlossen sind.

Atlantis is calling

Vor fast zehn Jahren habe ich mit mit dem Roman „Projekt Atlantis“ begonnen.
Ich hatte eine Lovestory, die ich an eine spannendes Thema Unterwasser koppeln konnte(…). Mein Schreibstil war sehr sachbezogen und ein wenig unrund. Wenn ich es heute so lese, fühlt es sich so an.
Inhaltlich habe ich erst kürzlich den Plot beendet, weil ich jetzt erst weiß, wie es enden soll. Und ich habe wieder begonnen, daran zu schreiben. Ich schreibe in einem anderen Stil und pfeife darauf, dass es sich vielleicht beim Lesen auch komisch anfühlen wird.
Das war nicht der Anfang des Schreibens.

Kim und Michael … oder so


Nachdem ich in meiner Jugend handschriftlich Romane sogar fertiggestellt habe, diese auch von einigen Freunden gelesen wurden, kam eine lange Schaffenspause.
Ich erinnere mich an eine Teenager-Geschichte „Kim und Michael“ (oder so) und an eine Geschichte rund um eine Insel voller intelligenter Elstern und einem Roman, der in Leipzig zur Messezeit in einem Hotel beginnt und London endete. Alle diese Romane gibt es nur noch ansatzweise in meinem Kopf – das einmalige Manuskript ist für immer verloren.

Teenagerromane

Zwei Romanansätze gibt es noch (und sind auch hier auf der Webseite zu finden): „Up’n away“ – von einer verwirrenden Liebesgeschichte mit Entführungsdramatik- und der „Abifahrt nach Australien“ – ein Teil einer Schulklasse verbringt eine Abenteuerreise in Australien.
Beide Romane schreien nach einem Weiterschreiben oder zumindest nach einer Verarbeitung des Stoffs. Sie sind halt unvollendet. Aber was ich da hingeschrieben habe mit ungefähr zwanzig Lebensjahren begeistert mich heute sehr: Liebe ist Leben und das Leben ist Liebe. Für mich ging es nicht ohne. Dass ich nach jetzt nach so langer Suche die Liebe meines Lebens gefunden habe, ist die größte Belohnung für meine damaligen Ideen.

Ein Vater-Tochter-Projekt


Meine Tochter hat vor einigen Jahren auch angefangen zu schreiben. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm. In ihrer Teenagerzeit und bedingt durch familiäre Herausforderungen waren wir uns nicht immer „grün“. Uns verband relativ schnell wieder die Schriftstellerei.
Sie hatte die Idee zu sogenannten Adventskalendergeschichten: 24 Kapitel, jeden Tag ein neues Kapitel, es schadet nicht, wenn es auch in der Adventszeit spielt. So hatte auch ich die Idee zu zwei Geschichten. aber dazu gleich mehr.

Meine Tochter und ich wollten an einem gemeinsamen Buch schreiben. In „Zeit gegen das Vergessen“ erzählen wir die Geschichte des Lebens eines alten Mannes. Jeder wollte Kapitel dazu schreiben und dabei gegenseitig anspornen. Wenn ich heute mal reinlese, empfinde ich sehr viel Stolz auf das, was entstanden ist. Ich würde gerne weiter daran arbeiten, allerdings kann meine Tochter ihre sparsame Zeit während des Studium dafür nicht aufbringen. Schade.

Die Adventskalender-Geschichten

Ich habe die Adventskalender-Geschichten meiner Tochter gelesen und war der Meinung, das könne ich auch.

In „Briefe ohne Antwort“ verarbeitet ein Vater den Verlust seines Kindes. Wenn ich daran schreibe, bin ich immer sehr traurig und versuche damit bewusst zu trauern. Nach 24 Kapiteln wird es einen Überraschungsmoment geben.

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Mit „Sanddornweihnacht“ verkörpert der Protagonist einen Aussteiger, der zwischen drei Frauen steht. Hier schreibe ich mal mittendrin, mal am Ende und versuche mich anzunähern.

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Da geht noch was …

… denn eigentlich reicht es mir schon länger nicht mehr. Ich habe viele Ideen und musste zwei wieder beginnen umzusetzen.
Mit dem Arbeitstitel „Der Letzte macht das Licht aus“ habe ich mich im Bereich des Krimis ausprobiert. Ich kann schon versprechen, es werden einige sterben, aber einige haben es auch verdient. Entschuldigung, aber das ist die Macht des Autors.
In einem beiläufigen Gespräch bekam ich die Idee zu „Zigarrenclub“. Zusammen mit meiner besseren Hälfte, die mich als Muse sehr beflügelt hat, habe ich einen Plot entwickelt, der definitiv gut werden wird. Aber um was genau gehen wird, verrate ich noch nicht.

Ideen gibt es noch viele

Ich bin ein braver Schriftsteller und notiere mir Ideen, die mal ein Plot werden können. Mehr wird nicht verraten.
In einem unserer Urlaube ohne technisches Equipment habe ich wiedermal einfach etwas runtergeschrieben. Die Fernsehserie „Castle“ war dabei für mich inspirierend. Mal sehen, wann ich wieder mal in einen Urlaub fahren werde, wo ich das weiterführen kann.

Fazit

Ich bin ein Schriftsteller, denn ich schreibe, bringe Ideen zu Papier, feile an Plots, mache Charaktere lebendig und entwickle Geschichten. Ich weiß nicht, ob ich jemals veröffentliche, aber der Weg dorthin gefällt mir immer wieder gut.