In meinem #Wattpad-Account habe ich in meinem Profil geschrieben, dass ich bereits in meiner Jugend Geschichten geschrieben habe. Einige davon sind unweigerlich verloren gegangen, aber beim letzten Kelleraufräumen kamen alter Erinnerungen zum Vorschein.
#amschreiben #autorenleben
Fundstücke
Ein Karton mit meinen Uni-Unterlagen, Kontoauszügen und Versicherungsunterlagen verbarg auch noch einen türkisfarbene Ordner.
Ich wusste sofort „what is in it“ : zwei unvollendete Geschichten, die ich nach Abschluss meiner Schule geschrieben hatte. Für die Neugierigen unter euch, habe ich hier die eingescannten Seiten hinterlegt:
Wie war es?
Ich habe mehrere Tage gebraucht, die Geschichten zu lesen. Dabei habe ich beide Geschichten ganz brav gleich in #Scrivener erfasst. D.h. Ich habe die eingescannten Dokumente im Bereich Research hinzugefügt und anschließend beim Lesen dann Charaktere und Places angelegt. Dabei sind mir gleich ein paar Dinge aufgefallen.
Menschen über Menschen – wohin das Auge liest
Die Liste der Charaktere wurde immer länger.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich damals eine Lochkarte (mein Bruder hatte die irgendwie irgendwo abgestaubt) hatte, wo das alles erfasst hatte. Heue würde ich das Plott nennen. Damals waren es Karten pro Kapitel. Ich wusste genau, wen ich damals abbilden wollte. Und ich habe das gar nicht so schlecht gemacht, wobei die Personen alle so oder so sehr ähnlich in meinem Umfeld zu finden waren. Auch ich habe mich eingebracht und das ausgelebt, worauf ich einfach Lust und Spass hatte.
Es waren letztendlich nur sehr viele. Klar konnte ich mir die Darsteller alle merken, aber ich bezweifle, dass ein ausstehender Leser das überreißen kann. Heute würde ich die Hauptdarsteller reduzieren. Ich kann es beim Bücherlesen überhaupt nicht leiden, wenn man sich unzählige Namen merken muss.
Bei „Up’n away“ waren es sicher weniger Darsteller, aber war jetzt schon überrascht, wer da so alles auftaucht. Im übrigen waren es dort fast alles Frauen. Das war schon damals meine Schwäche 😉
Spannend …
… waren oder sind die beiden Geschichten schon. Ich habe ein paar schöne Überraschungen eingebaut, die mich nach über 30 Jahren auch wieder überrascht haben. Häufig denke ich mir jetzt: Der hat sich was dabei gedacht. Bei der „Abifahrt“ sind es viele kleine Ereignisse, die sich „die Hand geben“. Als wenn ich es damals schon gewusst hätte, dass kein Leser schon beeindruckt vom Alltag in Australien wäre. Lass deine Charaktere ins Extreme gehen. Genau. Check. Erledigt.
Bei „Up’n away“ baut sich die Spannungskurve langsam auf und lässt nicht nach. Zugegeben habe ich viel Unnützes oder Langatmiges geschrieben, aber ich habe mir sicher dabei was gedacht. Punkt.
Die guten alten 80er/90er
Beide Geschichten spielen in den 80/90ern – ohne Handy und mit Videorcorder. Da musste man noch schauen, wie man sich erreichen kann. Ich habe echt viel gelacht, wenn jemand in eine Telefonzelle ging und seine Telefonkarte genutzt hat.
Wie geht es jetzt weiter?
Das weiß ich ehrlicherweise nicht so ganz. Ob ich diese Geschichten weiter schreibe oder als Ideenspender für andere Bücher „ausschlachte“, kann ich nicht sagen. Aber bleiben wir mal sachlich: Ich kann nicht einfach weiterschreiben, sondern muss alles neu aufsetzen. Das ist nicht mehr mein Stil. So würde ich heute nicht mehr schreiben.
Dabei fällt mir noch einiges ein
Ich vermisse zwei weitere Geschichten, wobei ich nur von einer der beiden weiß, wo sie physisch ist. Einer meiner damals besten Freunde hat diese zum Lesen bekommen und mir nie wieder zurückgegeben. Es war die „Geschichte von Sophie und Michael“, die eine romantische Teenager-Liebesgeschichte war.
Die andere Geschichte fiel mir auch wieder ein. Sie spielte vor der Wende. Ein junger Mann lernt eine Engländerin auf der Leipziger Messe kennen, als sie beide an einer Bar eine Hotels sitzen. Eines kommt zum anderen und beide landen im Bett miteinander. Am nächsten Morgen ist die Dame weg und zum damaligen Zeitpunkt glauben beide nicht an ein Wiedersehen. Dann kommt aber die Wende …
Vielleicht schreib ich das nochmal. Ich habe da richtig Bock drauf.